Hausmittel: Schnupfen, Husten, Hals- und Ohrenschmerzen

Wer kennt sie nicht – zumindest vom Hörensagen – die altbewährten Hausmittel aus Großmutters Zeiten. Durch die moderne Medizin eher in den Hintergrund gerückt, gewinnt sie bei der Behandlung einer Erkrankung unserer Kinder neue Bedeutung. Ursprünglich soll es sein, natürlich und möglichst ohne Nebenwirkungen. Einige Hausmittel bei den häufigsten Infekten und anderen kleineren Erkrankungen haben wir in dieser Artikelreihe für euch zusammengestellt.

Schnupfen
Bei Schnupfen ist grundsätzlich darauf zu achten, dass das Kind viel trinkt, um zusätzlichem Austrocknen der Schleimhäute vorzubeugen. Um das Abschwellen der Schleimhäute zu unterstützen ist ein Zwiebelsäckchen, welches am Bett des Kindes aufgehängt wird, sinnvoll. Hierzu nimmt man eine halbe Zwiebel, zerkleinert sie und füllt sie in eine Baumwollsocke. Alternativ kann man die Socke auch ins Bettchen legen.
Eine weitere Hilfe zum Durchatmen kann das in Apotheken freikäufliche Babix-Inhalat N sein. Die ätherischen Öle aus Eukalyptus und Fichtennadeln sind für Babys ab drei Monaten geeignet und werden in Nasennähe auf die Kleidung geträufelt (nicht direkt auf die Haut, da es zu Hautirritationen kommen kann!).

Bewährt hat sich auch ein Dampfbad aus Kamille, wobei bei Kindern von der klassischen Variante aufgrund der erhöhten Verbrühungsgefahr abgesehen werden sollte. Hierzu stellst du einen Topf mit etwa einem Liter kochendem Wasser im Zimmer auf und gibst 2 bis 3 EL Kamillenblüten hinzu. Das war’s schon! Achte nur bitte unbedingt darauf, dass der Topf außer Reichweite des Kindes ist! Im Übrigen hilft ein Kamilledampfbad auch bei Husten- und Halsbeschwerden.

Husten
Um einen schleimlösenden Hustensaft für Kinder ab dem ersten Lebensjahr selbst herzustellen benötigst du eine Zwiebel mittlerer Größe, drei bis vier Esslöffel Honig und Thymiantee (ein bis zwei Teelöffel Thymiankraut mit ca. 250 ml kochendem Wasser übergießen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb abgießen). Die Zwiebel wird fein gehackt und mit dem bereits fertig gekochten Tee zusammen ca. 30 Minuten eingekocht. Wenn der Sud abgekühlt ist, den Honig hinzufügen und in ein verschließbares Behältnis füllen. Von dieser Mixtur erhält das Kind dann je nach Intensität der Beschwerden zwei- bis fünfmal am Tag einen Teelöffel. Bei Bronchitis hilft – wie auch bei Halsschmerzen – nachstehendes Hausmittel.

Halsschmerzen
Wenn es im Hals brennt und kratzt, die Schleimhäute gerötet und geschwollen sind, dann wird die Nahrungsaufnahme und das bloße Schlucken zur Qual. In diesem Fall hilft ein Halswickel mit Kartoffeln. Hierzu werden gekochte Kartoffeln kurz abgekühlt, in ein Geschirrtuch gewickelt und zerdrückt. Diese Kompresse wird nun, nachdem du die Temperatur eine Zeit selbst an deiner Handgelenksinnenseite geprüft und für angenehm befunden hast, auf den Hals des Kindes gelegt und mit einem Wollschal umwickelt. Diese Auflage verbleibt nun so lange am Hals, wie es als wohlig empfunden wird. Bei Bedarf kann dieses Prozedere täglich wiederholt werden!

Ohrenschmerzen
Bei Ohrenschmerzen oder Mittelohrentzündungen hilft als Sofortmaßnahme das unter “Schnupfen” erwähnte Zwiebelsäckchen in leicht abgewandelter Form, da Zwiebeln eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung haben. Die “Zubereitung” ist gleich, jedoch werden die Zwiebeln nicht in ein Söckchen gefüllt, sondern in ein Stofftaschentuch gerollt, welches an den Enden mit Bindfäden zugebunden wird. Dieses Säckchen nun zusammen mit Heilwolle (gibt’s in der Apotheke oder im Reformhaus) in eine Plastiktüte geben und auf eine heiße Wärmflasche legen. Nachdem sich das Säckchen und die Wolle erwärmt haben, wird das Säckchen um das gesamte Ohr des Kindes gelegt. Darüber kommt die erwärmte Heilwolle. Durch eine Mütze oder ein Tuch wird das Zwiebelsäckchen am Kopf fixiert und kann dort bis zu einer Stunde verbleiben. Bei Bedarf kann die Anwendung zwei- bis dreimal am Tag wiederholt werden.

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