Oh oh, sie ist schwanger!

Papa Rick & Baby Tim

Gestern hat einer meiner besten Freunde, der Helmut, angerufen und mich darüber informiert, dass nun auch seine Freundin schwanger ist. Dazu hab ich erstmal meinen Glückwunsch ausgerichtet (und mein Beileid auch). Denn auf eines kann er sich schonmal einstellen: Es stehen tiefe Einschnitte ins Haus. Nichts wird mehr so sein, wie es einmal war.

Inzwischen kann ich auch sehr gut nachvollziehen, dass alle werdenden Väter einige ganz präzise Gedanken und Sorgen beschäftigen, die mir damals auch lange durch den Kopf gegangen sind. Werde ich noch Zeit für mich und meine Kumpels haben? Wird die Partnerschaft belastet? Werde ich ein guter Vater sein? Berechtigte Fragen. Obwohl ich anfangs sketpisch (naja, ängstlich ist eigentlich treffender) war, sehe ich das inzwischen so:

Geld: Wenn es vorher gereicht hat, dann reicht es jetzt auch. Mit Kindergeld und Elterngeld kommt zusätzlich etwas in die Kasse (bei ihm jedenfalls, bei uns nicht, weil im außereuropäischen asland), aber natürlich ist ein Baby ein teurer Spass. Ein paar kleinere Abstriche muss man evtl. in Kauf nehmen, d.h. nicht so oft ins Kino, öfters daheim essen, kurz und knapp: überflüssige Ausgaben reduzieren. Andererseits ist, seit unser Baby da ist, sowieso keine Zeit mehr, groß auszugehen. Also Helmut, stell dich schonmal drauf ein.

Zeit: Zeit für einen selbst und Zeit für die Kumpels ist jetzt auf jeden Fall knapp. Schön wäre es schon, wenn Mann wenigstens einmal pro Woche auf ein Bier rauskommt und ein bisschen Zeit hat, um alte Freundschaften zu pflegen, aber selbst das klappt nicht immer. Die Zeit der ausgedehnten Touren und langen Zocker-Abende ist wohl erstmal vorbei. Nett ist es, wenn die Kumpels auch ein Baby haben. Dann bieten sich gemeinsame Freizeitaktivitäten an. Wenigstens etwas Gutes hat es also, dass nun auch der Helmut Papa wird.

Partnerschaft: Das erste Kind stellt jede Partnerschaft auf die Probe. Gerade anfangs, wenn man keine Nacht durchschlafen kann, weil Baby schreit und quengelt, liegen die Nerven bald blank. Da ist es wichtig, ein bisschen Nachsicht mit der mitunter (mehr als gwöhnlich) irrational erscheinenden Partnerin zu zeigen und selbst Ruhe zu bewahren, aber daran hab ich mich inzwischen gewöhnt. Das wird angeblich auch wieder besser! Und wenn die ersten stressigen Monate vorüber sind, schweißt die Aufgabe, gemeinsam ein Kind zu erziehen, zunächst ganz schön zusammen.

Guter Vater: Aber ja!
Alle Sorgen waren bei mir wie weggewischt, als ich unseren kleinen Matz zum ersten Mal im Arm gehalten habe – selbst hartgesottene Männer werden da angeblich weich. Und alles andere ergibt sich ganz natürlich von selbst, wenn Mann sich die Arbeit rund um’s Baby mit der Partnerin teilt. (Nein, nicht unbedingt die Hälfte, aber immerhin soviel, dass sie sieht, dass wir uns reinknien.)

Ja, die Einschnitte sind tief und mehr oder weniger dauerhaft. Es beginnt einfach ein neuer Abschnitt im Leben, der ein bisschen Umgewöhnung einfordert, aber es auch wert ist! Ich jedenfalls habe es bisher noch nicht ersthaft bereut.

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