Unverhofft – nach fünf Jahren

Diesen Tag werde ich nie vergessen, hatten wir uns doch schon so lange ein Baby gewünscht. Seit zehn Jahren waren ich und Uwe ein Paar,  seit fünf verheiratet – aber der Nachwuchs wollte sich einfach nicht einstellen. Gerade hatten wir uns entschlossen auf ein Kind zu verzichten, wollten den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, als unser größter Wunsch in Erfüllung ging. Ganz klar die Freude war riesig, nicht nur bei uns, sondern auch bei allen Freunden und Verwandten. Die kommenden Monate waren in vielerlei Hinsicht unglaublich aufregend, denn neben der Vorfreude auf die Geburt unserer kleinen Marie, gründeten wir trotzdem unser eigenes Unternehmen.

Ohne Vorwarnung war an einem Donnerstagmorgen, dem 10. Januar die Fruchtblase geplatzt. Eigentlich war der errechnete Geburtstermin erst in gut zwei Wochen. Mit dem Rettungswagen wurde ich nach einer kurzen Untersuchung ins Krankenhaus nach Freiberg gebracht. Da wir in einem Dorf in der Nähe wohnen und gerade reger Berufsverkehr herrschte, hatte selbst der Rettungswagen Probleme die Entfernung von rund 20 Kilometern zügig zurückzulegen. Im Krankenhaus angekommen wurde ich sofort in den Kreißsaal gebracht. Uwe folgte mit dem Auto und kam erst im Krankenhaus an, als die ersten Untersuchungen schon beendet waren. Bei Marie war alles in Ordnung. Da ich keine Wehen hatte, mussten wehenfördernde Mittel helfen. Dank PDA waren die Schmerzen der Geburt erträglich, dennoch dauerte es unendlich lange, bis wir Marie in den Arm nehmen konnten. Sie wurde um 23.56 geboren. Die kommenden drei Tage im Krankenhaus waren wirklich aufregend und gleichzeitig unglaublich schön.

Inzwischen ist Marie der Liebling aller. Sie hat unseren Alltag komplett auf den Kopf gestellt. Aber sie ist auch das Schönste, was uns je passiert ist.

Bianca (32), Hainichen

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