die Fruchtbarkeitsuntersuchung

Um Gründe für die Unfruchtbarkeit zu finden, sollten beide Partner nach etwa einem Jahr ungewollter Kinderlosigkeit eine Fruchtbarkeitsuntersuchung vornehmen lassen. Die Kosten für diese Untersuchung werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Wir erklären, was euch bei diesen Untersuchungen erwartet:

Fruchtbarkeitsuntersuchung beim Mann
Der Mann sollte als erstes das Gespräch mit seinem Hausarzt suchen. Dieser wird ihm ein geeignetes Labor vorschlagen, in dem die Untersuchung stattfinden kann. Oft können Termine auch gleich über den Hausarzt besorgt werden. Wer sich seinem Hausarzt nicht anvertrauen will, kann sich auch gemeinsam mit der Partnerin beim Gynäkologen beraten lassen. Fast alle Gynäkologen arbeiten mit einem Labor zusammen, das Fruchtbarkeitsuntersuchungen bei Männern durchführt.
Am Tag der Untersuchung muss Mann im Labor Sperma abgeben. Das ist nicht für jeden Mann so angenehm; auch hat nicht jedes Labor dafür einen extra Raum zur Verfügung. Es kommt vor, dass man dieses “Geschäft” auf der Toilette erledigen muss. Wer das nicht möchte, sollte vorher mit dem Labor abklären, ob ein entsprechender Raum zur Verfügung steht. Wer nicht weit vom Labor entfernt wohnt, kann eventuell auch zu Hause seine Spermaprobe abgeben und im speziellen, vorher besorgten Gefäß ins Labor bringen.
Im Labor werden die Spermien dann auf Menge, Qualität und Beweglichkeit untersucht und das Ergebnis des Tests erhält man per Post. Damit ist für den Mann die Untersuchung auch schon beendet.

Fruchtbarkeitsuntersuchung bei der Frau
Bei Frauen ist die Untersuchung der Fruchtbarkeit etwas umfangreicher. Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Gynäkologen wird als erstes eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke durchgeführt. Diese Untersuchung ist schmerzlos, bestenfalls etwas unbequem. Der Gynäkologe bewegt das Ultraschallgerät über die Bauchdecke oder führt es in die Scheide ein. Das Gerät liefert dann Bilder von Gebärmutter und Eierstöcken auf einen Bildschirm. Der Arzt kann damit sofort feststellen, ob eventuelle Zysten an den Eierstöcken, Verwachsungen der Gebärmutter oder Ähnliches für die Unfruchtbarkeit verantwortlich sind.

Kann bei dieser Untersuchung nichts Negatives festgestellt werden, folgt meist eine Blutuntersuchung, bei der hormonelle Unregelmäßigkeiten abgeklärt werden. Dazu wird etwas Blut abgenommen, ins Labor geschickt und dort untersucht. Nach einigen Tagen erhält der Arzt die Ergebnisse der Untersuchung und wertet sie gemeinsam mit der Patientin aus.

Zeigt auch die Blutuntersuchung keine Auffälligkeiten, müssen als letztes die Eileiter der Frau auf ihre Durchgängigkeit untersucht werden. Liegen hier Verwachsungen oder Verklebungen vor, etwa durch eine unbemerkte Infektion mit Clamydien, kann das Ei nicht zur Gebärmutter “wandern”. Die Untersuchung der Eileiter wird in einer Frauenklinik durchgeführt, meist unter Vollnarkose. Drei bis vier Tage Krankenhausaufenthalt sollte Frau dafür einplanen. Untersucht wird durch drei kleine, etwa einen Zentimeter lange Schnitte in der Baudecke. Durch diese führt der Operateur seine Instrumente ein. Ein eingespritztes Kontrastmittel zeigt dem Arzt dann an, ob die Eileiter durchgängig sind oder nicht. Festgestellte Verwachsungen oder Verklebungen wird der Arzt, wenn möglich, sofort beseitigen. Ein abschließendes Spülen zeigt dann an, ob die Eileiter wieder durchgängig sind. Nach erfolgreicher OP kann Frau die Klinik nach etwa drei Tagen verlassen. Ein Wundschmerz ist durch die kleinen Einschnitte kaum zu befürchten. Frauen, bei denen Verklebungen oder Verwachsungen der Eileiter erfolgreich behoben wurden, sollten aber wissen, dass die Chance, schwanger zu werden, trotzdem gering ist. Oftmals sind die kleinen Flimmerhaare, die das Ei im Eileiter bewegen, unwiederbringlich beschädigt oder verloren. Eine künstliche Befruchtung bringt diesen Patientinnen aber meist den gewünschten Kindersegen.

Abschließendes Arztgespräch
Nachdem die Fruchtbarkeitsuntersuchung bei beiden Partnern abgeschlossen ist, wird der behandelnde Gynäkologe in einem ausführlichen Gespräch gemeinsam mit dem Paar weitere Schritte zum Kinderglück besprechen. Kommt es dennoch nicht zu einer Empfängnis, können auch Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung eruiert werden.

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