Unfruchtbarkeit

Nicht viele Dinge im Leben sind so enttäuschend, wie die Erkenntnis, dass der Kinderwunsch eines Paares vielleicht unerfüllt bleiben muss, weil es unter Unfruchtbarkeit leidet.
Wenn es trotz regelmäßigem ungeschützten Verkehr mit dem Partner innerhalb von 12 Monaten nicht zu einer Empfängnis kommt, gilt ein Paar als unfruchtbar. Als unfruchtbar gelten auch Eltern und Paare, deren Wunsch auf ein weiteres Kind nach 12 Monaten noch unerfüllt ist, obwohl vorher eine Schwangerschaft bestanden hat.
Selten ist Unfruchtbarkeit keinesfalls. Etwa 15% aller europäischen Paare sehen sich mit Empfängnisschwierigkeiten konfrontiert. Etwa drei bis vier Prozent der Paare bleiben dauerhaft kinderlos.

Die Befruchtung
Damit es überhaupt zu einer Befruchtung kommt, muss zumindest eine Spermienzelle eine Eizelle erreichen. Dazu muss es durch die Scheide den Gebärmutterhals erreichen, den Uterus heraufwandern und in den Eileitern gelange. Wenn sich dort zu diesem Zeitpunkt eine befruchtungsfähige Eizelle befindet, ist eine Befruchtung möglich. Nur etwa eins von einer Millionen Spermien kommt soweit. Immerhin, gesundes Ejakulat von drei bis fünf ml beinhaltet etwa 60 bis 600 Millionen Spermien. Dennoch kann es auf dieser Reise viele Gründe geben, die eine Befruchtung verhindern. Mögliche Ursachen können sowohl beim Mann als auch bei der Frau liegen, in einigen Fällen ist es das Zusammenspiel beider Partner, das eine Empfängnis verhindert.

Unfruchtbarkeit bei Frau und Mann
Einer der wichtigsten Umstände bei unerfüllten Kinderwünschen ist das Alter. Frauen ab 30 Jahren sind von schwindender Fruchtbarkeit betroffen, auch bei Männern sinkt mit zunehmende Alter die Zeugungsfähigkeit. Da heute Mütter bei der ersten Geburt deutlich älter sind, als noch vor dreißig Jahren, als es eher die Ausnahme war, wenn das erste Kind nach dem 35. Lebensjahr kam, ist es nicht überraschend, dass Kinderlosigkeit ein wachsendes Problem ist. Jüngere Paare haben deutlich bessere Chancen, Eltern zu werden!

Physische Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen sind vor allem in Fehlfunktionen der Eierstöcke zu sehen, in Gebärmutteranomalien, Störungen des Gebärmutterhalses oder in Entzündungen im Scheidenbereich. Hormonelles Ungleichgewicht kann ebenso die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, etwa wenn dadurch verhindert wird, dass die Eizellen den Eierstock verlassen. Doch auch psychologische Gründe, inner Konflikte oder ein Ablehen der Mutterrolle, können Unfruchtbarkeit bedingen.

Die Hauptursache auf Seiten des Partners sind überwiegend die Spermien. Deren Qualität kann z.B. durch Verletzungen der Hoden, übermäßigen Genussmittelkonsum (Koffein, Alkohol, Drogen), Umweltgifte oder Infektionskrankheiten gemindert sein. Auch Stress kann die Produktion gesunder Spermien einschränken. Durch Verletzungen, Fehlbildungen, oder nach einer Operation aufgrund eines Leistenbruchs, kann der Samenleiter beschädigt sein. Ist dieser blockiert, gelangen die Spermien nicht ins Ejakulat.

Was tun gegen Unfruchtbarkeit?
Da die Ursachen für unerfüllte Kinderwünsche so vielfältig sein können, muss ein Arzt zu Rate gezogen werden. Sprich deinen Gynäkologen darauf an, er kann nach einem klärenden Gespräch weitere Schritte einleiten, etwa eine Fruchtbarkeitsuntersuchung. Anschließend können Behandlungen eruiert werden.
Da die Ursachen so vielfältig sind, gibt es eine große Bandbreite infrage kommender Möglichkeiten, vom Verabreichen hormonregulierender Tabletten über kleine operative Eingriffe bis hin zu künstlicher Befruchtung. Dein Arzt wird dich entsprechend beraten können.

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