Wunschkind

Drei Wochen nach einem Urlaub mit meinem Mann, der im Auslandseinsatz war, stellte ich die Schwangerschaft fest. Die Freude war groß, auch bei unserer Verwandschaft, war es doch das erste (Ur-)Enkelkind.

Mit 3 Tagen Verspätung kündigte sich das Baby an. Mein Mann war zur Geburt nach Hause gekommen. Am späteren Abend wurden die Wehen immer stärker. Gegen 1 Uhr weckte ich meinen Mann, um ins Krankenhaus zu fahren. Das CTG bestätigte: Die Wehen waren zu schwach, der Muttermund kaum geöffnet und wir wurden nach Hause geschickt. Ein paar Stunden später waren die Wehen unerträglich und in so kurzen Abständen, dass ich kaum verschnaufen konnte. Wir fuhren um 4 uhr 30 wieder ins Krankenhaus. Dieses Mal ging es in den Kreißsaal. Die ersten Stunden bewegte sich nicht viel. Wehen, Atmen, Wehen. Irgendwann war ich so erschöpft, dass ich nicht mehr konnte und eine PDA bekam. Ich konnte mich etwas erholen.
Gegen 16 Uhr 30 setzten die Presswehen ein. Die PDA wurde ausgesetzt. Leider wollte meine Tochter ihre “Höhle” nicht freiwillig verlassen. Mit Hilfe zweier Ärzte, der Hebamme und einer Saugglocke wurde ich endlich von meinen Schmerzen erlöst. Dieses befreiende, zugleich glücklichste Gefühl werde ich wohl nie vergessen. Die Plazenta wollte sich nicht lösen. Man musste sie in Vollnarkose entfernen. Eine Stunde danach konnte ich mich meiner kleinen Tochter widmen. Sie hat die ersten Tage nur geschlafen und getrunken.
Zu Hause half mir anfangs meine Mutter. Da Gwendolyn pro Mahlzeit nur wenig trinkt, wird sie alle 2 Stunden gestillt. Das ist ganz schön anstrengend, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, dann auszuruhen, wenn das Baby schläft, geht’s halbwegs.

Nicole (29), Bremen

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