Der Weg der Zwillinge

Festzustellen, dass ich wieder schwanger war, war ein Schock. Immerhin war unsere „Große“ erst knapp drei und ihre Schwester gerade mal zehn Monate. Und jetzt noch Zwillinge! Das mussten wir erst einmal schlucken, aber bald überwog die Freude.

Ein Montagmorgen, Mitte November. Um halb acht war ein Kontrolltermin im Krankenhaus anberaumt. Auf der Fahrt ins Krankenhaus, 7:15 Uhr, die erste Wehe. Die Hebamme schien es erst nicht zu glauben, dass es eilig war. Nach der Untersuchung – inzwischen kamen die Wehen alle vier bis fünf Minuten – ging es jedoch Schlag auf Schlag. Als der Arzt kam, hatten schon fast die Presswehen eingesetzt. Die Fruchtblase platzte erst während der Wehen und um 8:54 war Lukas da. Stolze 3210 Gramm. Ich kam an den Wehentropf, damit die Wehen jetzt nicht nachließen, dann öffnete der Arzt die zweite Fruchtblase. Noch zwei-, dreimal pressen und sechs Minuten später kam Finn (3190 Gramm). Der Dammriss wurde mit zwei Stichen genäht, dann konnte ich aufs Zimmer zurück. Wegen einer leichten Gelbsucht der Zwillinge blieben wir zehn Tage im Krankenhaus.

Inzwischen hat sich zu Hause alles eingespielt. Die Nächte sind hart, aber mein Mann hilft, wo er kann und unsere beiden Mädchen sind mächtig stolz auf ihre süßen Brüder. Auch wenn wir mit diesem Kindersegen nicht gerechnet hatten, möchten wir keinen unserer Schätze missen.

Rita (33), Kassel

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