Jung, allein, schwanger

Nein, mein Kind war wirklich nicht geplant. Um ehrlich zu sein, der Schreck war groß, als der Test positiv ausfiel, Ich gerade erst bei meinem damaligen Freund ausgezogen. Ob ich das alles allein schaffen würde, wußte ich nicht. Zum Glück waren meine Eltern für uns da. Mein Vater hat mithilfe meiner Brüder das bisher nicht genutzte Dachgeschoss in eine kleine Wohnung ausgebaut und ich zog wieder ein.

So verging die Zeit der Schwangerschaft wie im Fluge. Alles war bereit für meinen Sohn, doch dieser lässt sich Zeit. Der errechnete Geburtstermin 6. Mai war schon zehn Tage überschritten, als endlich am Nachmittag des 16. die ersten Wehen einsetzten. Meine Mutter hat uns in die Klinik gefahren. Sie blieb auch während der Geburt bei mir. Diese verlief vollkommen problemlos. Schwierigkeiten hatte ich nur beim Stillen. Die Hebammen, Schwestern und Ärzte haben sich viel Mühe mit mir gegeben. Wir durften sogar einen Tag länger als üblich in der Klinik bleiben. Zuhause habe ich gern den Service der Hebamme genutzt. Gerade die ersten Tage waren sehr schwierig, weil Oliver sehr unruhig war und das Stillen uns Probleme bereitete.

Heute sind wir zwei, Oliver und ich, ein eingespieltes Team. Wann immer es Probleme gibt, kann ich zu meinen Eltern eine Treppe tiefer gehen. Für mich als sehr junge Mutter mit gerade einmal achtzehn Jahren eine große Hilfe. Übrigens, Olivers Vater möchte seinen Sohn nicht sehen, alles andere regelt der Anwalt.

Ines (18), Chemnitz

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