Sinn und Unsinn von Förderspielzeug

Immer wieder hört man vom Nutzen des Förderspielzeugs und liest auf den Verpackungen vieler Spielwaren Ausführungen darüber, welche Fähigkeiten durch das Spielen gefördert werden können. Sind solche Förderspielzeuge wirklich unerlässlich für die gesunde Entwicklung?

Das Spielzeug
Das Förderspielzeug kann aus Kunststoffen oder natürlichen Stoffen bestehen und ist ausgerichtet, durch Geräusche, verschiedene tastbare Materialien, Licht, Stimmen oder Bewegung die Sinne der Kleinen anzuregen. Sie sollen ebenfalls die Koordinationsfähigkeit und die Feinmotorik schulen.

Während etwas größere Kinder gerne verschiedene Formen aus Holz oder Kunststoff in dafür vorgesehene Aussparungen in Kästen sortieren, lieben kleine Kinder die Möglichkeit, Dinge miteinander zu verbinden. Sie erzeugen auch gern Töne mit Gegenständen.
Ein bewegliches Spielzeug, das man zerdrückt um dann zuzusehen kann, wie es in eine ursprüngliche Form springt ist für die Kleineren einfach großartig.  Die Hand-Augen-Koordination der Kinder wird geschult, wenn sie versuchen, von der Zimmerdecke oder dem Kinderwagenverdeck herunterhängende Spielzeuge zu fassen.

Nutzen für mein Kind
Nützlich ist Spielzeug auf jeden Fall, wenn es die Motorik schult. Aber durch spezielle Spielzeuge läuft die Entwicklung nicht schneller ab. Wichtig für die Kleinen ist einfach, dass sie beschäftigt sind, sich selbst unterhalten können und anregende Spielzeuge bekommen.
Du solltest auch bedenken, wie laut viele Kinderspielzeuge sein können und dein Kind vor zu viel Lärm schützen. Wichtig ist, dass Holzspielzeuge schadstofffrei und speichelfest gefärbt sind. Du kannst auf der Verpackung nachlesen, ob sie diese Anforderungen auch erfüllen.

Allerdings regen zwei aneinander geklebte, leere Joghurtbecher, die man mit rohem Reis füllt, auf die gleiche Weise die Sinne an, wie eine teure Rassel aus biologischem Anbau. Mobiles kann man ebenfalls bestens selber basteln. Sie regen die Hand-Auge-Koordination an. Es muss also nicht immer teures Markenspielzeug sein, dass dein Kind vielleicht nur ein paar Tage nutzt. Sehr angenehm für dein Kleines ist es nämlich, wenn Spielzeuge immer wieder ausgetauscht werden (dies gilt übrigens auch für größere Kinder).

Formen, Farben, Materialien und Gewicht sollten variieren. Kleine Glöckchen, Knisterpapier oder ähnliche harmonische Geräusche sind sehr angenehm für dein Kind. Schrille Telefongeräusche oder Stimmen, die das Zählen lehren sollen und weitere künstliche Mitteilungsmöglichkeiten sind eher nicht wichtig. Du als Mama oder Papa bist die beste Lehrperson, wenn es um das Sprechen geht.

Durch wiederholtes Zusammenfügen und Sortieren bestimmter Spielzeuge die Motorik eines Kindes in der Tat geschult. Körperlich gesunde und nicht-behinderte Kinder brauchen jedoch kein gezieltes Förderspielzeug, aber gutes Spielzeug, mit dem sie sich sinnvoll beschäftigen können.

Spielzeug aussuchen
Vertraue ganz deinem Gefühl und deinem persönlichen Geschmack beim Kauf oder Wünschen von Kinderspielzeug. Du wirst schnell merken, welche Spielzeuge dein Sternchen liebt. Als fördernd angepriesenes Spielzeug schadet nicht. Spaß am Spielen ist aber das Wichtigste für die kleinen Entdeckerinnen und Forscher.

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