Geburtsvorbereitungskurse

Geburtsvorbereitungskurse, von Nicht-Eltern auch gerne als sogenannte “Hechelkurse” belächelt, sind sinnvolle und informative Seminare, die in der Regel von Hebammen in eigener Praxis, im Geburts- oder Krankenhaus gegeben werden. Kerninhalt eines jeden Geburtsvorbereitungskurses ist es, der werdenden Mutter etwaige Ängste vor der Geburt zu nehmen, indem in umfassendster Weise informiert und auf auftretende Fragen detailliert eingegangen wird.

Zielgruppe sind natürlich werdende Eltern, wobei Geburtsvorbereitungskurse sowohl für Paare als auch für Einzelpersonen, normalerweise alleinstehende schwangere Frauen, angeboten werden. Der ideale Zeitpunkt, um mit dem Besuch eines mehrwöchigen Kurses zu beginnen, ist ab der 25. Schwangerschaftswoche. Der Kurszeitraum erstreckt sich auf durchschnittlich acht Tage – in der Regel einmal wöchentlich – mit einer Unterrichtsdauer von bis zu zwei Stunden. Ebenso werden vielerorts Crash-Kurse angeboten, die die wichtigsten Inhalte an ein oder zwei Tagen – meist am Wochenende – vermitteln.

Generell variieren die Angebote und Inhalte je nach Kursanbieter. Wer einen bestimmten Anbieter anvisiert hat, der sollte sich rechtzeitig anmelden, da sich Geburtsvorbereitungskurse großer Beliebtheit erfreuen und oftmals weit im Voraus ausgebucht sind. Starte deine Suche nach dem Geburtsvorbereitungskurs deiner Wahl also nicht erst “auf dem letzten Drücker”! Von Vorteil ist es, wenn du den Geburtsvorbereitungskurs nach Möglichkeit bei der Hebamme besuchst, die dich auch während der Geburt begleitet.

Inhalte von Geburtsvorbereitungskursen
Wesentlicher Inhalt eines Geburtsvorbereitungskurses ist natürlich – wie der Name es schon sagt – die Vorbereitung auf die Geburt. Doch was genau zählt dazu? Den werdenden Eltern wird grundlegend vermittelt, wie sich der Körper der schwangeren Frau verändert und welche Entwicklungsstadien das ungeborene Kind durchlebt.

Aufgrund der stetig wachsenden Leibesfülle der Schwangeren und die sich daraus resultierenden körperlichen Belastungen werden hilfreiche Tipps zur Entspannung und (Partner-)Massage gegeben. Ebenso wird darüber aufgeklärt, in welchem Umfang sportliche Aktivitäten weiterhin wahrgenommen werden können oder welche Alternativen es gibt, sich auch während der Schwangerschaft körperlich zu betätigen (Schwangerschaftsgymnastik, Schwimmen, Yoga, Bauchtanz etc.).

Ein weiterer Themenpunkt ist die Ernährung während und nach der Schwangerschaft. Hier wird dann auch der Mythos aufgeklärt, dass es während der Gravidität (medizinischer Begriff für “Schwangerschaft”) nicht notwendig ist, “doppelt” oder “für zwei” zu essen.

Es werden die verschiedenen Phasen der Geburt (Eröffnungs-, Austreibungs- und Nachgeburtsphase) erörtert, Geburtspositionen aufgezeigt und deren Vor- bzw. Nachteile besprochen (zum Beispiel Wassergeburt, Geburtshocker, liegend, stehend, hockend etc.), mögliche Schwierigkeiten oder Komplikationen erklärt (Zangen- oder Saugglockengeburt, Kaiserschnitt) und verschiedene Atemtechniken vermittelt.

Für die Gebärende ein Thema äußerster Brisanz und mit vielen Ängsten verbunden ist der Dammschnitt. Hier beschäftigt viele die Frage, wie sinn- und wirkungsvoll Dammmassageöle sind, welche weiteren Möglichkeiten es gibt, sich “dammtechnisch” auf die Geburt vorzubereiten (Heublumensitzdampfbäder, Himbeerblättertee etc.), ob und wann ein Dammschnitt erforderlich ist. Die Meinungen hierüber sind sehr unterschiedlich und lassen sich kaum verallgemeinern. Abschließende Klärung kann nur das Gespräch mit der Hebamme selbst bringen.

Ein weiterer Schwerpunkt innerhalb des Geburtsvorbereitungskurses wird der Schmerzlinderung unter der Geburt gewidmet. Hier werden diverse Möglichkeiten (Entspannungsbad, entkrampfende und schmerzstillende Medikation, Periduralanästhesie) aufgezeigt. Des Weiteren bieten einige Hebammen außerhalb des Geburtsvorbereitungskurses ab der 36. Schwangerschaftswoche vorbereitende Akupunktur an.

Zur allgemeinen Information sei angemerkt, dass Geburtsvorbereitungskurse für die Schwangere in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Lediglich die Kursgebühr für den Partner wäre selbst zu entrichten. Die Gebühren für einen Geburtsvorbereitungskurs variieren je nach Anbieter.

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    ...nee, da passt nix.